Giftstaub-Kompendium

Jeder, der in den Weiten Landen sein Geld mit dem Vermieten seiner Kampfkraft verdient, hat zumindest schon von der Söldnergilde gehört. Sie ist - neben der Armee von Juno - die größte Militärmacht in den Weiten Landen. Ihr Einflussgebiet erstreckt sich vom Pott bis nach Nu Moskoh. Der Hauptstützpunkt der Gilde befindet sich südlich von Barrelin, wo auch die Feldadministration regelmäßig tagt. Dieser Komplex stellt für sich selbst schon eine eigene Siedlung dar. Neben den Verwaltungsgebäuden, dem Gerichtshof, Waffen-, Munitions-, Rüstungs- und Ressourcenlagern unterhält die Gilde eine Art Krankenhaus, Ausbildungsstätten und Wohnbereiche für hochrangige Offiziere. Dazu kommen Unterbringungsmöglickeiten für versehrte Söldner und Aggrarflächen die ausschließlich von Gildesöldnern im Ruhestand bewirtschaftet werden. Es gibt allerdings zahlreiche Anlaufstellen in den gesamten Weiten Landen.

Bei der Gilde handelt es sich um einen Verbund von Söldnereinheiten, die unter der Leitung des sogenannten Generalstabs stehen. Söldner, die für die Gilde arbeiten, sind einem strikten Regelkatalog unterworfen. So akzeptiert die Gildenführung keine Form von Übergriffen oder Plünderungen. Sold wird von der Führung zugeteilt und ist nicht verhandelbar. Dafür sorgt die Gilde für die Familien der Söldner, gegebenenfalls Hinterbliebene, im Einsatz Versehrte und Söldner, die es altersbedingt in den Ruhestand schaffen. Sie stellt Ausrüstung und medizinische Versorgung zur Verfügung. Dafür wird absolute Loyalität verlangt. Bei Übertretungen oder Befehlsverweigerungen reagiert die Gilde schnell und konsequent.

Der Generalstab besteht aus vier Brigadegenerälen und dem Obersten General, der durch die Brigadegeneräle eingesetzt wird. Demgegenüber steht die Feldadministration, bestehend aus dreißig ehemaligen Hauptleuten der Gilde, welche die Brigadegeneräle wählen. Alle die Gildenpolitik betreffende Entscheidungen werden vom Generalstab gefällt. Der Oberste General hat allerdings Entscheidungs- und absolutes Vetorecht. Administrationsmitglieder werden von den Brigadegenerälen vorgeschlagen und müssen durch diese einstimmig bestätigt werden. Offiziell mischt sich die Gilde nicht in die politischen Streitigkeiten anderer Fraktionen ein.

Erkennungsmerkmal der Söldnergilde ist eine Adlerklaue vor einem Fadenkreuz. Dieses wird zusätzlich zum eigenen Einheitenabzeichen getragen. Zusätzlich findet sich häufig der Spruch „SIWISS PAZEM PARABELLUM“, der auch das Hauptquartier ziert. Dieser leitet sich aus dem fehlerhaft überlieferten lateinischen Spruch „Si vis pacem, para bellum.“ („Wer Frieden will, muss sich auf den Krieg vorbereiten“) ab. Da eine adäquate Übersetzung fehlt, wird der Spruch von den meisten Gildesöldnern als „Wer Frieden will muss zahlen“, oder „Wer seine Ruhe will, sollte uns den Rest machen lassen“ interpretiert und verbreitet. Die Ausstattung der einzelnen Einheiten ist genauso vielfältig wie bei den Freien Söldnern und dem jeweiligen Geschmack der Söldner geschuldet. So tragen die „Burning Houses“ auffällige, zumeist rote Bekleidung und Lederhelme mit Stachelapplikationen. Sie führen hauptsächlich Faustfeuerwaffen und sind auf den Nahkampf spezialisiert, weswegen sie von der Gilde häufig für Objektschutz- und Räumung geordert werden. Dem entgegen stehen die „Hyaenen“ mit ihren schweren Körperpanzerungen und einer Vielzahl an Sturmgewehren. Die Liste ist lang und reicht von den „Norner Bogenschützen“ bis zu den „Sleeping Dogz“.

Jede Gildeneinheit untersteht einem eigenen Hauptmann. Die Gilde mischt sich selten in die bestehenden Befehlsstrukturen von beitretenden Einheiten ein. Deshalb kann die Größe einer einzelnen Einheit von minimal drei bis zu beliebiger Mannstärke differieren.

Freie Söldner

Neben der Söldnergilde existieren auch zahlreiche freie Söldner. Die meisten lassen sich für vergleichsweise einfache Aufgaben wie Objekt- und Karawanenschutz anstellen, die sie zusammen mit anderen freien Söldnern oder an der Seite der Gilden bestreiten. Einige von ihnen organisieren sich in eigenen Trupps und genießen einen ähnlich zuverlässigen Ruf wie die Gilde. Dazu gehören zum Beispiel die „Jokers“ aus Barrelin. Andere sind kaum mehr als käufliche Banditen oder korrupte Schläger.

Die Söldnergilde hat eine neutrale Position der Freien gegenüber, da sie in ihnen keine Konkurrenz sehen. Tatsächlich vermitteln sie gelegentlich Aufträge an denen sie sich nicht selber die Finger schmutzig machen wollen oder die nicht lukrativ genug sind. Auf der anderen Seite betrachten einige der Freien die Gilde als unliebsame Gegner die ihre persönliche Freiheit zu Gunsten eines bequemen Lebens geopfert hätten.

Nicht alle Gildesöldner sind in festen Einheiten eingegliedert. Sie werden „Reguläre“ genannt. Reguläre werden bestehenden Einheiten für einzelne Aufträge als Unterstützung zur Verfügung gestellt und können für besondere Gildenaufträge zu Spezialeinheiten zusammengefasst werden (wie z.B. die „Lucky Ones“). Sie erledigen gildeninterne Aufgaben, wie z.B. den Schutz von Führungspersonal, Administrationsmitgliedern, überregionale Botendienste und Observationen. Zusätzlich gelten sie als Repräsentanten und Exekutive der Gildenjustiz. Die Regulären tragen, zusätzlich zum Gildeabzeichen auf der Kleidung, gut sichtbar ein eigenes Symbol. Im Verlauf der Jahre hat sich bei den Regulären eine Affinität zum Wappentier der Gilde gebildet. So findet man bei ihnen überdurchschnittlich oft mit dem Adler assoziierte Symbolik. Hauptmänner der Regulären sind im Einsatzfall legitimiert, anwesenden Einheitenhauptmännern Anweisungen zu erteilen. Üblicherweise wird auf diese Regelung nur bei komplexen Missionen mit zahlreichen beteiligten Einheiten, wie z.B. einem Bahnhof, zurückgegriffen.

Als der Bürgerkrieg in Barrelin zwischen den Industrieherren ausbrach, waren die Regelungen des Generalstabs bezüglich möglicher Aufträge auf dem Gebiet der Industrieherren klar. Keine Kontrakte. Die Verbindungen von Fraktionen, Gefälligkeiten und wechselnden Allianzen waren zu unübersichtlich um „Gilde gegen Gilde Kontrakt“ ausschließen zu können. Das Oberkommando lehnte deshalb auch eine diesbezügliche Anfrage des Eurad ab, der um Truppen zum Schutz ihrer Zentrale im Barreliner Wedding ersuchte. Einige Gildesöldner wandten sich daraufhin direkt an ihre Hauptleute und forderten, für den Eurad auch auf Barreliner Grund und Boden wenigstens Objekt-, Versorgungs- und Personenschutz übernehmen zu dürfen. Manche von ihnen waren euradgläubig und sahen es als ihre religiöse Pflicht, andere hatten bereits für die Brüder gearbeitet und sie als vertrauenswürdigen Auftraggeber schätzen gelernt. Nach langer Diskussion und einigem Widerstand des Großteils des Oberkommandos gründete man dennoch die „Phalanx“. Gildesöldner die dieser Gruppierung angehörten wurden verpflichtet ein dementsprechendes Abzeichen zu tragen, und ausschließlich Aufträge für den Eurad zu übernehmen. Die meisten der Phalanx-Söldner hielten sich an diese Abmachung, aber einige nutzten die Unübersichtlichkeit der Situation „Zusatzaufträge“ für diverse Warlords oder inoffizielle Vertreter der Handelskammer anzunehmen. Diejenigen die dabei erwischt wurden hatten sich vor dem Gildegericht zu verantworten. Es kam zu Ausschlüssen aus der Gilde und in Extremfällen zu Exekutionen. Manche entzogen sich der Gerichtsbarkeit durch Fahnenflucht und tauchten unter. Nachdem die Kampfhandlungen in Barrelin letztes Jahr zum Erliegen kamen behielten viele Phalanx-Söldner ihr Abzeichen bei. In den Reihen der Gilde gelten sie als unzuverlässig, profitgierig, und illoyal. Mittlerweile vergibt die Gilde gern undankbare oder besonders gefährliche Aufträge an die Phalanx-Einheiten in der Hoffnung deren Begeisterung für ihr Abzeichen etwas einzudämmen. Dennoch halten viele weiterhin daran fest und tragen es mit stolz.

• Hauptmann: El Honscho
• Mannstärke: 9
• bevorzugter Glaube: divers

Es handelt sich hier um eine spezialisierte, hochqualifizierte Einheit aus 3 Feldärzten und 6 Sanitätern. Sie sind hauptsächlich im Ausseneinsatz zur Unterstützung größerer Gildenkontigente tätig. „Die Herren Doktoren“ geben sich, durchaus berechtigt, als sehr elitär und sind äußerst kritisch bei der Aufnahme neuer Mitglieder.

• Hauptmann: Schlumpfi
• Mannstärke: ca. 20 (starke Fluktuation)
• bevorzugter Glaube: divers

Die auf Sprengstoffe spezialisierte EOD wird in vielen Fällen als eine Art zivile Pioniereinheit eingesetzt, um z.B. Karawanenwege wieder passierbar zu machen oder durch Sprengfallen gesicherte Gebiete wieder zu entschärfen. In ihren Bereich fällt aber auch das Verminen von Stellungen und das Abtragen feindlicher Verteidigungsanlagen. Böse Zungen behaupten die EOD wäre auch an Sprengstoffattentaten beteiligt, einfach nur weil sie es spannend fänden Dinge in die Luft zu sprengen.

• Hauptmann: Carmen
• Mannstärke: 14
• bevorzugter Glaube: Ahnenkult

Die Männer und Frauen der ursprünglich aus Numoskoher Tunnelkämpfern bestehenden Einheit „Krysy Gordost“ sind für ihre Zähigkeit und ihre Erbarmungslosigkeit bekannt. Eine der wenigen Gildeeinheiten die sich bereits mehrfach freiwillig für „Bahnhöfe“ gemeldet hat.

• Hauptmann: Skyhook
• Mannstärke: 29
• bevorzugter Glaube: divers

Die bekannteste Fernspähereinheit der Söldnergilde sind „Die Kartographen“. Sie werden als Voraustrupps wichtiger Karawanen und zur Gebietssicherung eingesetzt.

• Hauptmann: Serpent
• Mannstärke: 24
• bevorzugter Glaube: radikales Uhrwerk

Die Ausrüstung des „Maurerbundes“ ist vor allem auf Verteidigung ausgelegt. Dank erstaunlicher Improvisationstalente, mobiler Befestigungsanlagen und nicht zuletzt ihrer erstaunlichen Schildwalltaktik geschuldet, haben sie sich den Ruf einer kaum zu überwältigenden Einheit gemacht.

• Hauptmann: Scheu
• Mannstärke: 19
• bevorzugter Glaube: gemäßigtes Uhrwerk

Ähnlich den „Jaegerz“ sind die Les Bleus auf Mutanten- und Banditenjagd spezialisiert. So sichern sie bei Karawanenbegleitung das Hinterland und befrieden neu erschlossene Siedlungsgebiete. Die Ursprung der „Les Bleus“ liegt laut Gerüchten irgendwo im terre d'origin.

• Hauptmann: Fräulein Sicherheit
• Mannstärke: 30
• bevorzugter Glaube: divers

Als Personenschützer hat diese Einheit ein sehr spezialisiertes Aufgabengebiet. Sie gelten als extrem zuverlässig und selbstständig. Da Mitglieder der „Hausmeier“ häufig allein agieren müssen haben sie sich ein hohes Maß an Autonomie angeeignet.

• Hauptmann: Hallbach
• Mannstärke: 45
• bevorzugter Glaube: Eurad

Der Nachrichtendienst unter der Führung von Hauptmann Dschehremaier Hallbach ist eine der Personalstärksten Einzeleinheiten der Gilde und in den gesamten Weiten Landen tätig.

• Hauptmann: Crazy Karl
• Mannstärke: 14
• bevorzugter Glaube: Ahnenkult

Die Kuerassiere werden hauptsächlich für Karawanen- oder Personenschutz eingesetzt. Sie sind leicht gerüstet und für ihre hohe Flexibilität und Beweglichkeit geschätzt. Bisher haben sie bei zwei Bahnhöfen in den Vorraustrupps Personal gestellt.

• Hauptmann: Tattanka
• Mannstärke: 27
• bevorzugter Glaube: Eurad

Personell gut aufgestellt wird „Sektion4“ überall eingesetzt wenn es um überlegene Präsenz geht. Auch wenn die Ausrüstung der Einheit nicht zu den besten gehört, hat sie einen hervorragenden Ruf in der Gilde was ihre Effizienz angeht.

• Hauptmann: Eryr
• Mannstärke: 15
• bevorzugter Glaube: divers

Die Schatten stellen eine Ausnahme in den Reihen der Gilde dar. Als herausragende Kämpfer unterstützen sie als einzige Einheit die inoffiziellen Haustruppen der Handelskammerhäuser wie die z.B. die „Peek As“ von April Peek, die „Stadtgarde“ des Patrizierates von Haus Transit oder die „Askari Khansfa“ von Cyrano Juritsch. Dementsprechend erwirtschaften sie enorm hohen Beträge für die Gilde.

• Hauptmann: Herr Wüschiballa
• Mannstärke: 53
• bevorzugter Glaube: Agnostiker

Ursprünglich für den Objektschutz in NuhMoskoh gegründet habe sich die „Bouncerz“ zu einer Supporteinheit der Gilde entwickelt die an zahlreichen Orten der Weiten Lande eingesetzt wird. Die Mitglieder der Einheit sind in vielfältigen Bereichen der Logistik tätig.

• Hauptmann: Cosima
• Mannstärke: 16
• bevorzugter Glaube: divers

Eine in unterschiedlichen Bereichen eingesetzte Einheit. Aufgrund mehrer fataler Missionen in der Vergangenheit dienen kaum noch Söldner der ursprünglichen Besetzung bei den „Schwaenen“. Der gute Ruf der Einheit ist dennoch ungebrochen.