Die Weiten Lande vom Großen Labyrinth bis zu den Pfeilern der Welt haben unzählige Regionen, die seit Jahrhunderten nicht erkundet wurden. Und so findet man überall kleinere und größere Stammesverbände. Sie aufgrund freiwilliger oder unfreiwilliger Isolation häufig auf dem Stand heutiger Jäger- und Sammlergesellschaften verblieben.
Es gibt in der Wattstaubwüste nomadisch lebende Stämme, die unter dem Begriff „Wattläufer“ zusammengefasst werden, auch wenn sich die einzelnen Sippen stark voneinander unterscheiden. Prinzipiell folgen sie zwei unterschiedlichen Ansätzen, in dieser enorm lebensfeindlichen Umwelt zu bestehen. Beiden ist gemeinsam, dass die Wattläufer über ein einzigartiges Wissen über die Besonderheiten der Landschaft, des Klimas, der Geografie, sowie Flora und Fauna der Wattstaubwüste verfügen. Die von den Ansässigen oft „Kopfjäger“ genannten Wattläufer verstehen das Überleben in der Wüste als einen beständigen Kampf. Sie leben fast ausschließlich von der Jagd und nicht selten von Überfällen auf Hulkersiedlungen und Karawanen an der Schwelle. Sie überleben hauptsächlich durch Zähigkeit. Wie der Spitzname andeutet, pflegen sie einen Trophäenkult, der sich aber nicht unbedingt nur auf die Tierwelt der Wattstaubwüste beschränkt. Darüber hinaus kämpfen sie untereinander um Jagdgründe, Wasserstellen, Heilige Stätten und Ruhm. Die „Kopfjäger“ sind furchtlose Kämpfer, die eine ernsthafte Bedrohung darstellen können. Einige Hansefamilien zahlen Schutzgeld, damit ihre Territorien verschont werden oder stiften die Wattläufer zu Überfällen auf ihre Konkurrenten an. Nichtsdestotrotz handeln auch die „Kopfjäger“ mit der Hanse, den Hulkern, Schmugglern oder Freien Händlern. Häufig haben sie seltene Artefakte aus der Tieferen Wüste oder besondere Tiertrophäen anzubieten. Die Stämme, die schon länger mit den Bewohnern der Schwelle zu tun haben, sind mittlerweile vor allem an Alkohol und Feuerwaffen interessiert. Verstoßene Wattläufer bieten sich manchmal als Scouts oder Leibwächter an und begleiten Glücksritter auf der Suche nach Artefakten in die Wüste. Die sogenannten „Wanderer“ trifft man selten in der Nähe der Schwelle an. Sie leben in Harmonie mit ihrer Umwelt und verstehen die Besonderheiten ihres Bioms als Teil ihres Lebens, gegen den man nicht ankämpfen sollte. Sie sind mehr Sammler als Jäger und vermeiden Konflikte. Die „Kopfjäger“ behandeln die „Wanderer“ mit Respekt, und gehen ihnen erstaunlicherweise eher aus dem Weg als mit ihnen einen Interessenkonflikt gewaltätig auszutragen. Als Handelspartner sind die „Wanderer“ für die Hanse von geringerem Interesse, da sie kaum Bedarf an den „Errungenschaften“ der Schwellenbewohner haben. Sie sind zwar bereit bunten Tand, Alkohol und vielleicht den einen oder anderen Metalltopf gegen ein besonderes Kuriosum aus den Tiefen Der Ferne (Gebiet jenseits des Staubtals) einzutauschen, aber konsistenter Handel ist aufgrund ihrer immateriellen Einstellung nicht möglich.
Vor einigen Jahren tauchten die ersten Gerüchte über die Ostländer auf. Von „Wilden“, bunt bemalt und mit archaischer Ausrüstung war die Rede. Die Händler im Osten trieben einfachen Handel mit den Einwanderern aus den Giftigen Steppen jenseits von Nu Moskoh. Als es immer mehr wurden und die Horde gezwungen war weiter nach Westen auszuweichen, kam es auch zu den ersten offenen Konflikten mit der Handelskammer. Verschiedene Handelskammerfamilien, besonders jene mit ihrem Hauptsitz in Nu-Moskoh, entsandten „Befriedungsexpeditionen“ gegen die vermeintlichen Eindringlinge. Nur einzelne Handelsvertreter erkannten die neuen Möglichkeiten und strebten weiterhin friedliche Handelsverbindungen an (z.B. Miss Peek aus dem Handelshaus Peek).
Mittlerweile stellt das Gebiet südlich von Nu Moskoh (heutige Ukraine und Moldawien) die Kontaktzone mit den Ostländern dar, in der sie sich immer wieder blutige Kämpfe mit der Horde liefern. Vereinzelt trifft auch weiter westlich auf kleine Verbände. Manchmal schließen sich Stammeskrieger der Ostländer, die ihre Familien verloren haben, auch Räuberbanden oder Söldnergruppierungen an.
Das sind nomadisch lebende Stämme, die im als „Hordeterritorium“ bezeichneten Gebiet anzutreffen sind. Im Gegensatz zu den meisten hier lebenden Gemeinschaften sind sie äußerst friedliebend. Ihr Hauptlebensunterhalt ist Viehzucht und Jagd. Vereinzelt treiben sie mit den verstreuten Dörfern Handel. Wie alle Bewohner des Hordeterritoriums sind sie häufig Ziel von Überfällen und Willkür durch die Horde.
Bei den „Bahnhof“ genannten Befriedungsaktionen durch die Handelskammer werden sie nicht selten mit der „Horde“ verwechselt und Opfer der Söldnertrupps.
Jäger- und Sammlergesellschaft der terre d'origin.