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Jahreszeiten

Die Jahreszeiten der Weiten Lande sind in acht Phasen unterteilt. Die Dauer ist dabei sehr unterschiedlich und die damit einhergehenden Wetterphänomene haben einen starken Einfluß auf die Flora und Fauna der Welt. Die Bezeichnungen der Jahreszeiten haben sich über die Jahre überall in den Weiten landen etabliert, ohne das jemand der genauen Ursprung benennen könnte.


Indra

Mitte März beginnt die erste Regenzeit des Jahres. Sie bringt starke, gleichmäßige Niederschläge und einen Temperaturanstieg nach der langen, kalten Trockenperiode davor. Man nennt sie deshalb auch oft die „Fruchtbare Regenzeit“ oder die „Aussaatmonate“, da die wichtigsten Pflanzen wie Ember und Meis in dieser Zeit ausgebracht werden müssen. Sie dauert bis Ende April an.

Athene

Der fruchtbaren Regenzeit folgt eine von heftigen Böen geprägte Sturmzeit bis Mitte Mai. Vorauszusehen wann diese einsetzt, entscheidet häufig ob die Bauern ihre Felder ausreichend bestellen und sichern können oder die Samen vom Sturm fortgetragen werden.

Dizang

Mit dem Abklingen der Stürme beginnt die heiße Trockenzeit. Es gibt kaum Niederschläge und die meisten Pflanzen ruhen tief im staubigen Boden. Es ist theoretisch eine gute Zeit für den Überlandhandel, da die Wärme liebenden Oxzen in diesen Wochen die höchste Leistungsfähigkeit erreichen. Das gilt allerdings auch für alle wechselwarmen Räuber der Weiten Lande. Die Menschen leiden unter der Hitze und anhaltendender Windstille. Einzig die Morphex liefernden Blumun-Blumen reifen in dieser Zeit und müssen bei mörderischen Temperaturen bis zu 50°C geerntet werden. Dizang endet etwa Mitte August.

Egungun

Die folgende Sturmperiode dauert bis September und ist von trockenen Staubstürmen und Tornados geprägt. Der über Monate ausgetrocknete Boden wird abgetragen und in die Luft geschleudert. Überlandreisen sind lebensgefährlich und fast unmöglich.

Tlaloc

Ab Mitte September beginnt die sogenannte „Schwarze Regenzeit“. Sie hält den gesamten Oktober und in aller Regel bis Anfang November an. Sie bringt reichlich Niederschläge, aber führt strahlende Partikel, Asche und kontaminierten Staub aus den Giftigen Steppen weit im Osten mit sich. Trotzdem (oder vielleicht auch genau deswegen) ist Tlaloc die wichtigste Periode für den Anbau und die Ernte von Feldfrüchten. Viele Pflanzen, darunter auch Ember und Meis, verlassen nach der infernalen Trockenheit Dizangs den Boden und in wenigen Wochen sprießen Blätter und Früchte. Die letzten Tage vor dem Ende der Schwarzen Regenzeit sind von fieberhafter Geschäftigkeit erfüllt, die kargen Erträge vor der bald folgenden Kaltfront einzubringen. In vielen Gebieten der Weiten Lande werden nach Abschluß der Ernten Erntedankfeste veranstaltet, deren Charakter von Heidnischen, fröhlichen Fruchtbarkeitsriten, über wilde Zechgelage bis zu asketisch, stillen Gedenkzusammenkünften schwanken kann. Im Norden der Weiten Lande ist das Ende Tlalocs hauptsächlich die Zeit, in der sich zahlreiche verschiedene Junglandkrabbenarten zur Vermehrung Richtung Schwelle begeben und dort die Teller der ansässigen Bevölkerung, der Hulker (und die Taschen des Handelskammerhauses Hanse) füllen. Dementsprechend wird in den Hansetümern in dieser Zeit das sogenannte „Krabbenfest“ begangen.

Tschernobok

Die folgenden „Wochen der scharfen Winde“ werden durch gleichmäßigen, trockenen, sehr kalten Nord- und Ostwind dominiert. Die Temperaturen fallen enorm schnell auf bis zu -10°C und die eisigen Luftströme kündigen die bevorstehende Kaltzeit an. Viele Wechselwarme Tiere ziehen sich nun bereits in das tiefere Erdreich zurück oder verfallen in Kältestarre. Die meisten saisonalen Pflanzen, die während Tlaloc aufgegangen sind, sterben oder kehren in den Schoß der Erde zurück.

Artus

Mit dem Abklingen des Windes beginnt Anfang Dezember die kalte Trockenzeit, die Ende Februar anhält. Für die Weiten Lande ist Artus eine Zeit der Stagnation. Die Tage sind kurz und von Kälte und Dunkelheit beherrscht. Die Oxzen verfallen in eine Art Kältestarre und Waren müssen überegional von Hundegespannen, Menschen oder den seltenen Rindergespannen bewegt werden. Die meisten Siedlungen zehren von ihren Vorräten. Die Weiten Landen gehören während dieser Wochen den warmblütigen Räubern. Schreiter, Hetzer- und Wildhundrudel erkämpfen sich ihre Position in der Nahrungskette zurück und Banditenbanden überfallen, in einer Zeit voller Dämmerung und Isolation, Dörfer und Siedlungen. Die Temperaturen können unter -20°C fallen und kosten Menschen wie Tiere das Leben.

Thor

Die kalte Trockenzeit wird Ende Februar sehr aprupt von einer kurzen, meist nur zwei oder drei Wochen andauernde Unwetterperiode voller Gewitter abgelöst. Sie bringt warme Luft aus dem Süden. In dieser Zeit kommt es zu zahlreichem Wetterleuchten, Gewittern und Blitzeinschlägen. Der Staub der Weiten Lande scheint allem anzuhaften und in der Dunkelheit der noch kurzen Nächte brennen überall Elmsfeuer.


Wasser

Der Wasserspiegel der Welt ist bedeutend niedriger als heute. Der Atlantik liegt zum allergrößten Teil trocken und wird deshalb auch als „Das Große Labyrinth“ wahrgenommen und bezeichnet. Das heißt, das auch „kleinere“ Meere, wie Ost- und Nordsee und das Mittelmeer, nicht mehr als Gewässer erkennbar sind. Große, zusammenhängende Wasserflächen sind praktisch unbekannt.