Die Armee von Juno hat ihren Hauptstützpunkt in Pettibrest. Es handelt sich um eine der größten Siedlungen der Weiten Lande überhaupt. Bei der Armee von Juno handelt es sich um eine zentralisierte Militärdiktatur die hauptsächlich auf die Verteidigung gegen das Pentakomm ausgerichtet ist. Ein komplexer Bürokratieapparat sorgt für die Logistik und ein Großteil der Produktionsanlagen befindet sich um und in Pettibrest. Der Kontakt zu den Weiten Landen ist gering und, bis auf die Handelsverträge mit Handelskammerhaus „Cold Fever“, sind keine Verbindungen zu anderen Fraktionen bekannt. Die offizielle Religion der Armee von Juno ist der Uhrwerksglaube. Man gibt sich nicht Mutiertenfeindlich und der Glaube an eine unsterbliche Seele die nach dem eigenen Tod weiterbesteht spendet vielen im Labyrinth kämpfenden Soldaten Trost. Die größte Ansiedlung der Armee war, neben Pettibrest, Parrie (heutiges Paris), welches von Angehörigen der Armee „Lutetia“ genannt wurde. Das von der Armee beanspruchte Land wird „terre d'origin“ genannt. Von den meisten Bewohnern der Weiten Lande schlicht als „Juno Gebiet“ bezeichnet umfasst das Teritorium das ehemalige Spanien und Frankreich. Die gesamte Hintergrundstrahlung und Mutagenrate ist überdurchschnittlich hoch und hat zu stark mutierter Flora und Fauna geführt. Zahlreiche Mutantenrudel durchstreifen das Gebiet und nur befestigte Siedlungen oder die Forts der Armee von Juno bieten Schutz. Die Terre d'origine ist eine lebensfeindliche Umgebung die in weiten Teilen noch nicht erschlossen wurde. Die Armee hat mittlerweile zahlreiche Forts etabliert, um die Bedrohung durch die Mutanten dauerhaft einzudämmen und gleichzeitig ihren Gebietsanspruch zu konsolidieren. Die Siedlungen dieser Forts werden durch sogenannte Föderati bewirtschaftet, die allerdings nicht als gleichwertiger Teil der Armee von Juno angesehen werden. Zum Teil kommt es bei Fortkommandanten, da fern von Pettibrest, zu Übergriffen und Gebaren die eher zu Warlords und Militärjuntas passen. Die Armee stellt, um dieser Situation Herr zu werden eine Spezialeinheit. Die „Guard Celtic“ genießt bei allen Angehörigen der Armee von Juno und den Föderati hohes Ansehen. Sie gelten als unbestechlich, diszipliniert und hocheffizient. Und sie sind bei sämtlichen Kommandeuren, die der Meinung sind ihr eigenes, kleines Reich aufzubauen gefürchtet.
Wo sich im 20. Jahrhundert der Atlantik erstreckte, befindet sich jetzt nur noch eine zerklüftete Einöde. Aus dem ehemaligen Meeresboden sind Schluchten und Hochebenen geworden; ein Felsenlabyrinth voller Geröllfelder und tückischer Salzsümpfe. Es ist ein lebensfeindlicher und surrealer Ort wo es kaum Vegetation oder Tiere gibt. Alles was dort existieren kann ist giftig, stachelig und unglaublich widerstandsfähig. Während die Temperaturen auf den Hochebenen in aller Regel tagsüber bei 40°C und höher liegen, fallen sie in den Schluchten und Senken auf 0°C bis -10°C. Seit Jahrzehnten versucht das Pennta Komm dieses weitläufige Territorium zu durchqueren und ebenso lange stemmt sich die Armee von Juno diesem Ansturm entgegen. Das Große Labyrinth ist zu einem Schlachtfeld geworden an dessen kilometerlangem verwinkelten Frontverlauf sich seit Jahren kaum etwas ändert. Beide Seiten schicken weiterhin Material und Menschen in diesen Alptraum ohne das einer die Oberhand gewinnen würde. In den Weiten Landen ist wenig über die Bemühungen der Armee von Juno bekannt, eine Invasion zu verhindern die zur Vernichtung der gerade erst entstandenen Gesellschaft führen könnte.
Dieser militärische Konflikt ist eine zähe Materialschlacht der an die Konflikte des Ersten Weltkrieges erinnert. Einzelne Schlüsselpositionen, wie auf Grund gegangene Schlachtschiffe und Flugzeugträger (z.B. die „Eisenhower“), strategisch wichtig gelegene Hochebenen und Schluchten für die Versorgungslinien werden hart umkämpft. Zahlreiche Artilleriestellungen, bestehend aus primitiven Schwarzpulverkanonen- und mörsern, Ballisten, Trebuchets und Katapulten machen weite Teile des Kampfgebietes zu einer Entsprechung des „no man's land“ des frühen Zwanzigsten Jahrhunderts. Gebiete werden dem Feind unter hohen Verlusten abgerungen, um nur wenige Tage später erneut verloren zu gehen. Im unübersichtlichen Territorium des Labyriths starten beide Parteien regelmäßig Terroraktionen und Guerillaangriffe auf Versorgungslinien und Lazarette. Zusätzlich machen die starken Temperaturschwankungen und die generell lebensfeindliche Umwelt die Kämpfe zur Hölle. Das Pentakomm setzt sogenannte BUGS ein; winzige Insekten die in Schwärmen binnen Sekunden einem Menschen das Fleisch von den Knochen fressen. Die Armee von Juno kontert das mit speziellem Ungeziefervernichter, der ähnlich wie mit einem Flammenwerfer versprüht wird, doch es gibt bei weitem nicht genug davon. Insbesondere da die Hauptproduktionsstätte, Lutetia (ehem. Paris) vor fünf Jahren durch einen Atomschlag vernichtet wurde. Den Soldaten der Armee von Juno bleibt somit nur die Nächte in den bitterkalten Senken auszusitzen, da die BUGS bei Temperaturen unter 0°C nicht überleben.
Soldaten die in das Labyrinth ziehen tragen ein Holzkreuz mit ihrem Namen, das sie in dem gewaltigen Sandfeld hinter Pettibrest (ehem. Brest; Hauptstadt der Armee von Juno) in den Boden stecken. Kehren sie aus dem Labyrith zurück sammeln sie es wieder ein. Das Schelf der ehemaligen französischen Atlantikküste ist mittlerweile mit tausenden dieser Kreuze übersät. Die Kämpfe gegen die stark mutierten und völlig fanatischen Pentakomm fordert nicht nur körperlich, sondern auch seelisch einen hohen Tribut. Viele Heimkehrer enden als physische oder psychische Wracks. PTSD und Selbstmord sind weit verbreitet. Die sich stetig verschlimmernde Materialknappheit führt zu Eigenheiten der Armeeangehörigen die mittlerweile schon fast traditionscharakter haben. Zum Beispiel wird auf den Stiefelschaft der eigene Name geschrieben. Übernimmt man die Stiefel eines gefallenen Kameraden wird der Rand einfach abgeschnitten und wieder ein Name ergänzt. Kurze Stiefel zählen also als schlechtes Omen oder als Zeichen besonderen Heldenmutes. Viele Labyrinthveteranen besitzen Trinkgefäße aus Muschelschalen – Relikte einer Zeit als das Labyrinth noch unter Wasser lag.
Neben dem Uhrwerksglauben, der sich durch eine für die Armee von Juno typische Quasi-Mikitärstruktur definiert, gibt es eine starke Verbreitung von Helden- und Heiligenverehrung, die auf einer Vermischung aus Propaganda, Personenkult und Glaube beruht. Oft steht das Martyrium einzelner Personen durch oder im Kampf gegen das Pentakomm im Vordergrund.
Der aktuell wichtigste Fall von Helden- und Heiligenverehrung in der Armee von Juno ist der Fleur Delacroix. Durch die Propagandaabteilung zuerst als „Engel von Lutetia“ hochstilisiert und bis zu ihrem Tod (2020) immer weiter als Ikone aufgebaut stellt sie die Grundlage für einen immer mehr auflebenden Heiligenkult innerhalb der Armee dar.
Fleur Delacroix
Als Tochter des brillianten Strategen Admiral LeChiffre diente Fleur bereits sehr jung in der Armee. Nach der Zerstörung Lutetias durch einen Atomschlag für den das Pentakomm verantwortlich gemacht wurde half sie, wie viele, bei der Bergung von Verletzten und Toten. Um die angeschlagene Moral der Armee zu stärken beschloß die Propagandaabteilung ihren Einsatz als besondere Berufung zu glorifizieren. Auf unzähligen Plakaten und Handzetteln, in Grabenzeitschriften und in öffentlichen Reden wurde „die selbstlose Aufopferung des Engels von Lutetia in den radioaktiven Ruinen Lutetias“ ausgeschlachtet. Als Fleur nach ihrer Rückkehr an die Front im Labyrinth schwer verwundet wird und den linken Arm verliert, nutzt man auch diesen Umstand für propagandistische Zwecke. Als die junge Frau plötzlich von der Bildfläche verschwindet publiziert man eine Geschichte die von einem angeblichen Undercovereinsatz bei dem in die Weiten Lande eingedrungenen Pentakomm berichtet. Die Eliminierung von General Pitch und die Zerschlagung seiner Einsatztruppe werden als Erfolge dem „Engel von Lutetia“ zugeschrieben. Die Todesumstände von Fleur Delacroix wenige Monate später bleiben unklar, aber ihr Staatsbegräbnis zieht tausende Menschen an. Aus dem Personen- wird ein Heiligenkult. Die wenigsten Menschen kennen die tragische Geschichte der wahren Person Fleur Delacroix.
Bildliche Darstellungen
Soldaten wie Zivilisten tragen oft Kärtchen oder Stickerein mit Abbildungen von Fleur Delacroix bei sich. Einfache Bilder oder von Propagandaplakaten ausgeschnittene Porträts sind in den Behausungen der Armee von Juno nicht selten. Im Verlauf der letzten Jahre sind verschiedene Darstellungsformen entstanden, die sich grob am Lebensweg der Soldatin orientieren.
Der Engel von Lutetia Der Engel wird meist in einfacher Soldatenuniform dargestellt. Die Figur scheint meist zu Leuchten. Die helfende Hand reichend, oder betend sind typische Engelsdarstellungen.
Die Schwertmaid In dieser Darstellung liegt die Betonung immer auf einem einhändig geschwungenen Schwert. Der Umstand das Fleur nur noch einen Arm hat wird stets betont. Meist ruht ihr Fuß auf einem Schädelberg oder steht in einer roten Pfütze. Eine wehende Flagge ist häufig als Zusatzelement zu sehen.
Der Schatten In der Manifestation als Schatten wird Fleur meist in Uniform der Juno dargestellt. Wichtigstes Element ist allerdings eine Kapuze. Ihr Gesicht ist dadurch nicht zu sehen. Der Schatten ist nie bewaffnet.